Ich habe mich im Juni 2023 in eine einjährige Elternzeit verabschiedet. Eigentlich wollte ich nach dieser Auszeit wieder einsteigen in meine Arbeit als Gestalttherapeut. Eigentlich.

Das Leben hält manchmal andere Pläne für uns bereit. Die Suche nach einem guten Ort für meine Arbeit gestaltete sich schwer. Die aktuellen Mieten für einen Praxisraum in ein Honorar zu kalkulieren führt zu Preisen, die ich unanständig finde. Daher habe ich mich entschlossen, vorerst meine Praxis nicht wieder zu eröffnen. Ich bleibe erreichbar für die Menschen, die mich kennen und mit denen ich gearbeitet habe. Wir finden Zeit-(räume) und Orte. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Angebot eines therapeutischen Spazierganges auf dem Tempelhofer Feld gemacht. Im Gehen kommen Themen ganz anders in Bewegung und auf einem gemeinsamen Weg lassen sich hilfreiche Lösungen erschreiten.

 Gleichwohl ist diese Art des Arbeitens grundsätzlich anders angelegt als die Arbeit in einem Therapiezimmer. Ich denke, dass sich Themen unter freiem Himmel anders fokussieren, manches vielleicht nicht gesagt wird, anderes dafür klarer zu Tage tritt. Mit "grundsätzlich anders angelegt" meine ich auch, dass in dieser, auch für mich neuen Form der Arbeit, eher konkrete Fragen oder Ereignisse in kompakter Art eines Einzeltermins Platz finden und weniger die Arbeit an individuellen Lebensthemen im Alltag, also einer regelmäßigen Begleitung. Aber das gelte es herauszufinden.